Freitag, 29. Juni 2012

Spannungskurve- Das Parfum

Charakterisierung Christiane F


Charakterisierung – Christane F.

Christiane F. wurde am 20. Mai 1962 in einem kleinen Bauerndorf unter dem Namen Christiane Vera Felscherinow geboren. Sie hatte keine Probleme bis zu ihrem sechsten Geburtstag, an dem sie mit ihrer Familie in die Gropiusstadt zog. Sie ist auch sehr tierlieb.
Als sie nach Berlin zieht fühlt sie sich zuerst ausgeschlossen, denn die Kinder in der Stadt beschäftigen sich mit ganz anderen Sachen wie Christiane auf dem Land. Bei den Spielen der Stadtkinder geht es immer nur darum über den anderen groß aufzutrumpfen. Ihre Lage verschlechtert sich weiterhin als sich ihre Mutter von ihrem Vater trennt, weil dieser schon öfter handgreiflich wurde. Christiane lernt schnell, dass man in Gropiusstadt nie einen Streit anfangen soll aber wenn man in einen verwickelt wird dann muss man sich mit allen Mitteln wehren. Um sich Annerkennung zu verschaffen, wird sie in der Schule immer aufmüpfiger und frecher gegenüber den  Lehrern. Als sie mit 12 zum ersten Mal mit ihrer Freundin Kessi ins Haus der Mitte geht rutscht sie in die Drogenszene. Erst probiert sie Hasch, dann LSD und viele andere Aufputschmittel oder Schlafmittel. Mit 14 gelangt sie dann schließlich zum Heroin. Sie muss dann anschaffen gehen um ihr Heroin zu besorgen. Sie bildet sich ein, dass sie jede Woche aufhören könne, aber eigentlich weiß sie, dass sie längst in einem Teufelskreis gelandet ist. Als sie zu ihrer Oma geht, wird sie zum ersten Mal seit langem wieder richtig clean aber sobald sie wieder in Berlin ist kann sie dem Drang nicht widerstehen und setzt sich gleich den nächsten Druck. Eines Tages, als ihre Mutter sie im Bad erwischt, als Christiane sich gerade einen Druck setzen will, merkt ihre Mutter, dass Christiane ein Doppelleben führt. Ihre Mutter zwingt sie zum Entzug und ihr Freund Detlef willigt ein den Entzug mitzumachen, aber Christiane bleibt nicht lange clean. Sie mein alle ihre Freundschaften wurden immer aggressiver, je weniger Dope sie hatten. Sie unterhielt sich mit ihren Freunden nur noch über das Dope. Allgemein ihr ganzes Leben drehte sich um nichts anderes mehr, als um Dope. Auch in der Schule ist sie fast nicht mehr anwesend, weshalb sie nicht in die 9. Klasse versetzt wird. Christiane realisiert immer mehr wie tief sie gesunken ist und als ihre Freundin Babsi zur jüngsten Drogentoten Berlins wird, versuch sie sich den goldenen Schuss zu setzen, was aber misslingt. Ihre Mutter weiß nicht mehr weiter, da auch ale Entzüge fehlgeschlagen sind. Als letzten Ausweg schickt ihre Mutter Christiane endgültig nach Hamburg zu ihrer Oma, wo sie eine neue Clique ohne Drogen findet und endlich einmal für eine längere Zeit clean bleibt.

Inhaltsangabe Wir Kinder vom Bahnhof Zoo


Inhaltsangabe - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Christiane wuchs in schwierigen Verhältnissen auf. Als sie gerade sechs war zog sie mit ihrer Familie nach Gropiusstadt, eine Hochhaussiedlung in Berlin. Dort war sehr vieles verboten und ein paar kleine Bäume waren das einzigste  Grün in ihrer Umgebung, was für sie als Kind vom Land sehr schlimm war. Sie musste Gesetze brechen um wieder wie auf dem Land zu leben. Außerdem wurden sie, ihre Schwester und ihre Mutter von ihrem Vater geschlagen. Als ihr Vater ihre Mutter beinahe in der Badewanne ertränkte trennte sich ihre Mutter von ihrem Vater und kam kurz darauf mit Klaus zusammen.

Dadurch genoss Christiane viel größere Freiheiten wie andere Kinder in ihrem Alter. Sie stritt sich öfters mit ihrem Vater, was für Christiane so etwas wie ein Spiel war und ihr Spaß machte. Ihrer Schwester hingegen wurde es bald zuviel und sie zog zu ihrem Vater, was Christiane nie richtig verstand und was für ihre Mutter ein großer Schock war. Christianes Vater kümmerte sich danach auch um Christiane und lud sie zu einem Urlaub in Spanien ein, durch den sie jedoch die ersten zwei Wochen in ihrer neuen Gesamtschule verpasste. Sie bekam nicht mit, wie ihnen die Lehrer das komplizierte System der Gesamtschule erklärten und kam nicht in eine der Cliquen, die sich schon zu Anfang gebildet hatten. Um sich dann doch Annerkennung in der Schule zu verschaffen musste sie sich gegen die Lehrer auflehnen und auch ihre Muskeln spielen lassen.

Christianes Freundin Kessi nahm sie bald in ein evangelisches Jugendhaus, das Haus der Mitte mit, wo sie zum ersten al Dope rauchte. Dort machte sie auch erste sexuelle Erfahrungen, mit einem Jungen namens Kathi aber es akzeptierten alle, als sie sagte sie fühle sich noch zu jung. Bald kam sie auch auf LSD und experimentierte danach mit verschiedenen Aufputsch- und Schlafmitteln. Als sie jedoch meinte noch ein Level aufsteigen zu müssen, probierte sie zum ersten Mal Heroin. Sie ging zusammen mit einem bereits Heroin süchtigen zu einem David Bowie Konzert und setzte sich dort ihren ersten Druck. Zu dieser Zeit ging sie ins Sound, eine Drogen Disco. Dort lernte sie auch Detlef, ihre große Liebe kennen, der schon Heroin abhängig war. Detlef ging dann mit für sie anschaffen, aber irgendwann bekam Christiane ein schlechtes Gewissen und sie ging auch auf den Strich um das Geld für das Heroin zu verdienen. Eines Tages als sich Christiane einen Druck im Bad setzen will und ihr Spritzbesteck zerbricht, entdeckt ihre Mutter, dass Christiane sich Heroin spritzt.
Ihre Mutter möchte dass Christiane entzieht, was sie auch zusammen mit ihrem Freund tut, aber wonach sie wieder rückfällig wird. So geht es eine ganze Zeit weiter, sie entzieht immer wieder und wird aber auch immer wieder rückfällig. Erst als ihre Freundin Stella zur jüngsten Drogentoten Berlins wird und immer mehr ihrer alten Fixerkollegen tot oder im Gefängnis schickt ihre Mutter Christiane nach Norddeutschland zu ihrer Tante, wo sie endlich clean wird  und eine neue Clique findet.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Innerer Monolog Christiane F.


Innerer Monolog
Christiane F.
So, jetzt bin ich entgültig alleine. Meine Schwester zieht zu unserem Vater, und ich darf mit Mama und diesem komischen Klaus alleine bleiben. Wieso verlässt mich meine Schwester überhaupt ??? Ich war immer für sie da und habe sie wo es auch nur ging verteidigt und habe ihr geholfen und das ist ihre Art mir zu danken ? Ich verstehe sie nicht. Außerdem habe ich Angst, dass unser Kontakt abbricht und ich niemanden zum reden mehr habe. Ich werde auch alleine im Zimmer schlafen müssen. Das bin ich nicht gewohnt, denn wir haben uns schon immer ein Zimmer geteilt und uns vor dem Schlafen Geschichten erzählt. Wieso zieht sie zu unserem Vater ? Ausgerechnet zu der Person, die unsere Kindheit zerstört hat und nie wollte, dass wir ihn in der Öffentlichkeit mit Papa ansprechen, sondern mit Onkel, damit er vor seinen Freunden nicht blamiert wird und als alter Mensch gilt, weil er Kinder hat. Ist er denn nicht stolz auf uns ? und meine Schwester zieht zu ihm... UNFASSBAR!!! War er denn nicht stolz auf uns und wollte uns seinen Freunden nicht vorstellen ? Ich kapier meine kleine Schwester nicht. Wir wurden immer geschlagen und hatten Tage lang blaue Flecken. Zieht sie vielleicht zu ihm, weil er Geld hat und ihr die Sachen kaufen kann, wovon sie träumt, z.B. diese Barbiepuppe die sie letztens haben wollte und nicht bekam, oder vielleicht doch nur weil sie ihr eigenes Zimmer bekommen will und es hier nicht möglich ist ? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wir hatten immer so viel Spaß zusammen, wir haben immer gespielt, geredet, zusammen geheult oder gelacht. Wir waren immer füreinander da, doch jetzt scheint alles kaputt zu gehen. Vielleicht ist es aber auch besser so... Vielleicht kann mich ja Klaus jetzt besser akzeptieren und mag mich möglicherweise bisschen mehr, weil er nurnoch ein Kind im Haus hat und keine zwei mehr. Vielleicht entlastet es ihn ja und wir streiten uns nicht mehr so oft. Das würde meine Mutter sehr glücklich machen, denn sie steht ja zwischen uns beiden.Jetzt können auch Freundinnen bei mir übernachten, da das Bett von meiner Schwester frei ist und es früher nie genug Platz gab. Ich könnte sie natürlich auch besuchen gehen und bei ihr bisschen Zeit verbringen und sie bei mir auch, denn es ist ja immernoch UNSERE Wohnung. Naja, ich glaube ich werde jetzt erstmal abwarten, und schauen wie sich alles entwickelt. Hoffentlich läuft alles gut !


Personenkonstellation:"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"


Personenkonstellation: „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“

Christiane begegnet vielen Menschen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden, die ganz unterschiedliche Charakter haben und zu denen sie verschiedenartige Beziehungen hat. Anfangs hat Christiane noch ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter. Doch schon als sie in das „Haus der Mitte“ geht, fängt sie an, ihre Mutter anzulügen. Das Verhältnis verbessert sich auch nicht, als Klaus, der neue Lebensgefährte der Mutter, in die neue Wohnung zieht. Ihre Mutter macht wegen Christianes Drogenabhängigkeit viel durch und hat am Anfang noch Mitleid, doch am Ende verliert sie jegliche Hoffnung und gibt Christiane auf. Zu ihrem Vater hat Christiane ein sehr schlechtes Verhältnis. Er ist brutal und gewalttätig zu ihr, ihrer Schwester aber auch gegenüber Christianes Mutter. Christiane hat Angst vor ihm, aber den Respekt vor ihm hat sie verloren. Auch als er Christiane später zu sich nimmt und versucht, ihr zu helfen, verbessert sich ihr Verhältnis nicht. Christiane lügt ihn an und hält sich nicht an Regeln. Ihre Schwester ist zu dieser Zeit ihre einzige Bezugsperson. Ihr kann sie alles erzählen, was sie belastet und bedrückt - im Gegensatz zu ihrer Clique, in der hauptsächlich nur über Drogen und Musik geredet wird. Daher ist es auch ein schlimmer Schock für Christiane, als ihre Schwester schließlich zurück zu ihrem Vater zieht.

Eine bedeutende Person ist Kessi, sie spielt am Anfang des Buches eine wichtige Rolle in Christianes Leben. Sie ist es, die Christiane letzten Endes an die Drogen bringt. Christiane schaut zu ihr auf. Kessi wirkt erwachsen, cool und hat sogar schon einen Freund. Somit entsteht eine gefährliche Freundschaft. Schließlich lernt Christiane aber Atze kennen, er ist Christianes große Liebe. Sie ist fasziniert von ihm, er hat alles, was Christiane schon immer so anziehend fand. Sie sind wie Bruder und Schwester, und gleichzeitig Freund und Freundin. Er entspricht ihren größten Vorbildern, außerdem ist er älter und kann sie somit auch beschützen. Für Christiane ist das sehr wichtig aufgrund ihres sozialen Hintergrunds, in dem sie schon ganz früh lernt, wie wichtig es ist, sich mit Gewalt durchzusetzen. Durch Atze lernt Christiane Detlef kennen. Er wird nach und nach zum wichtigsten Menschen in Christianes Leben. Zuerst verbindet sie eine tiefe Freundschaft, die sich zu Liebe entwickelt. Gerade weil Detlef anders ist, imponiert er Christiane. Da alle, mit denen Christiane später zu tun hat, grob sind, gefällt es ihr, dass Detlef sie so zärtlich und nett behandelt. Auch mit Detlef kann Christiane später über alles reden. Detlef liebt sie genauso und will Christiane beschützen, vor allem vor Drogen. Doch es gelingt ihm nicht, und so kommt es, dass sie sogar ihren ersten Entzug zusammen durchstehen. Sie sind immer füreinander da, und das ist das Wichtige an dieser Beziehung. Später bekommen auch Babsi und Stella eine wichtige Rolle in Christianes leben. Die drei freunden sich an, sie unterstützen und helfen sich gegenseitig. Doch auch hier wird vor allem darüber geredet, welcher „Freier“ viel Geld gibt und zu welchem man nicht gehen sollte. Zwar gehen sie oft auch unterschiedliche Wege und gehen ihren eigenen Beschäftigungen nach, doch treffen sie sich auf der Drogenszene wieder, dann ist die Wiedersehensfreude groß! Sie verstehen sich alle gut miteinander, doch Christianes Verhältnis zu Babsi ist etwas besser als das zu Stella. Die Freundschaft zwischen den Dreien entsteht eigentlich hauptsächlich, weil sie sich gut miteinander identifizieren können. Alle fühlen das gleiche und sind in derselben Situation. Christiane weiß oft selber nicht, wer sie ist und was sie macht, doch Babsi und Stella zeigen ihr, dass sie nicht alleine ist.

Immer wieder begegnet Christiane auch Menschen, mit denen sie nicht gut zurecht kommt, wie zum Beispiel die „Freier“, die für Christiane jedoch mit der Zeit überlebenswichtig werden. Christiane ekelt sich vor ihnen, doch sie muss zum Teil sogar bei manchen wohnen, und es kommt dabei nicht selten zu Konflikten. Die meisten „Freier“ mögen Christiane und vertrauen sich ihr an, weil sie oft niemand anderen haben und völlig verzweifelt sind, doch dies interessiert Christiane nicht im geringsten - ihr geht es nur um das Geld und die Drogen. 





     Carla

Charakterisierung Christiane F. - "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"


Charakterisierung von Christiane F.

Die Hauptperson in dem Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo ist Christiane F. mit ganzem Namen Christiane Vera Felscherinow.  Es ist eine wahre Geschichte, ihre Geschichte.
Christiane ist am 20. Mai 1962 fernab von Drogen in einem kleinen Bauerndorf n der Nähe von Hamburg zur Welt gekommen. Sie verstand sich mit jedem gut, hatte Respekt vor den Erwachsenen und hatte Spaß daran auf dem Bauernhof zu helfen, denn Christiane, wie auch ihre Familie liebt Tiere. Sie war immer stolz darauf, eine so tierliebe Familie zu haben, sie besaßen 4 Mäuse, 2 Katzen, 2 Kaninchen, 1 Wellensittich und Ayax, eine braune Dogge. (S.13)
Mit 6 Jahren beginnt dann ein neues Leben für Christiane; sie zieht mit ihrer Familie in das ihr bis dahin unbekannte Berlin. Christiane gefällt ihre neue Welt zuerst gar nicht, sie hat einen „urischen Horror“ vor ihrer neuen, großen und leeren Wohnung und sie kennt die Spiele der anderen Kinder nicht. Man spielt dort nicht miteinander, sondern gegeneinander. Die ganzen Spiele bestehen nur darin, den anderen fertig zu machen und für sich selbst Vorteile herauszuschinden, Macht zu erobern und Macht zu zeigen. In Gropiusstadt ist alles anders als im Dorf.  (S.12) Eines Tages wird sogar Christianes Fahrrad kaputt gemacht, was ihr eine Portion Schläge ihres Vaters einbringt, der ab und zu handgreiflich wird, was auch der Grund ist, dass sich Christianes Mutter, als Christiane 10 ist, von ihrem Mann trennt.
Durch diesen Einfluss lernt Christiane schnell die Regel „Fang niemals an zu schlagen, aber wenn dir jemand was tut, hau zurück so doll und so lange du kannst!“ (S.17) ins echte Leben umzusetzen. Sie lernt sich durchzusetzen und in der Schule immer die frechste zu sein. Als sie merkt, dass sie mit ihrer Klappe so erfolgreich ist, fängt sie an auch ihre Muskeln auszuprobieren. Sie ist eigentlich nicht sehr stark aber hat sie genügend Wut kann sie auch die Stärkeren umhauen. (S.18)  Christiane muss nun nicht mehr Angst vor den größeren haben, jeder hat nun Angst vor ihr. Es immer zwei Dinge die sie ihr Leben lang anstreben wird: Kraft und Macht. Ob sie diese nun beim Angeben vor ihrer kleinen Schwester findet,  beim Reiten eines Pferdes, welches nur ihr gehorcht oder beim Streit mit Klaus (der spätere Freund von Christianes Mutter). Wie sie diese Anerkennung bekommt ist ihr egal. (S.18/19/38)
Christiane fängt nun auch an sich körperlich zu verändern. Sie fängt an hohe Schuhe zu tragen und achtet nun sehr auf ihr Aussehen und interessiert sich nun auch für Jungs. Zu diesem Zeitpunkt ist sie 12 Jahre alt. Man muss allerdings sagen, dass diese Entwicklung für einen werdenden Erwachsenen dieses Alters vollkommen menschlich ist. Was Christianes Leben allerdings grundlegend von unserem Leben unterscheidet ist, dass sie durch ihre Freundin Kessi mit 12 Jahren in die Drogenszene rutscht. Die Schule rückt immer mehr in den Hintergrund und sie orientiert sich von jetzt an nur noch an anderen Jugendlichen. In ihrer Clique fängt man an Haschisch zu rauchen, da Christiane dazugehören will macht sie mit. Als sie schließlich das erste mal Haschisch und LSD zu sich nimmt, findet sie dich selbst zuerst unheimlich cool, jedoch strebt sie immer weiter an, wie die Größeren, die teils heroinabhängig sind, zu sein. Mit 13 kommt sie schließlich zu der harten Droge Heroin. Gruppenzwang und der Drang „in“ zu sein, bestimmen Christianes Zukunft.
Man kann dies mit folgendem Beispiel unserer Zeit vergleichen: War es nicht immer so, dass man unbedingt in die Schule wollte, weil ein älterer Bekannter damit prahlte, dass er nun Hausaufgaben macht und war es nicht so, dass man schnellstmöglich ein Handy haben wollte weil jeder damit angegeben hat, eines zu haben?
So rutscht Christiane immer weiter in die Drogenszene und kommt als sie durch regelmäßiges Einnehmen von Heroin vollkommen körperlich abhängig wird, in einen Teufelskreis, den sie so schnell nicht verlassen wird. Sie ist nun eine vollkommen  von Rauschgift Abhängige, eine echte Fixerin. Doch darauf ist sie jetzt alles andere als stolz. Gedanken wie „Jetzt hast du ja alles erreicht was du immer erreichen wolltest. Hast du dir das so vorgestellt? Nee, nicht. Aber du wolltest das doch. Du hast sie doch irgendwie immer bewundert, die alten Fixer. Jetzt bist du selber einer.“ (S.127) schwirren in ihrem Kopf umher.
Sie merkt, dass in ihrem Leben irgendetwas falsch läuft (S.69) Sie weiß nicht mehr wer sie ist. Die Fixerbraut, die nun am Bahnhof Zoo anschaffen geht um sich die Droge zu besorgen, oder das Mädchen vom Bauernhof. Als sie ihre Oma besucht, ist sie wieder das kleine, unschuldige Mädchen von früher (S.107) doch zurück in Berlin bei ihren Freunden setzt sie sich gleich den nächsten Druck.
Das Verhältnis zu ihrer Mutter wird immer oberflächlicher, da ihre Mutter versucht, zu verleugnen, was sie eigentlich schon längst hätte merken sollen: Christiane ist nun eine Fixerin.
Die Clique wird Christianes neue Familie, hier kann sie alle Sorgen vergessen.
Sie selbst beschreibt manche Freundschaften nur als „Fixerfreundschaften“, Freundschaften die ohne H gar nicht entstehen würden. Wenn sie sich treffen, reden sie meistens nur über Dope, auch ihre Beziehung zu ihrem damaligen Freund Detlef beschreibt diese rückblickend als eine „auf Drogen aufgebaute Beziehung.“
Zeitweise ist sie stolz darauf eine Fixerin zu sein. Sie war „der Star unter den Stars“. Wenn sie die Omas am Kurfürstendamm ängstlich angaffen, meint sie nur dass sie ihnen doch hoch überlegen sei. Sie denkt an das Geld, das sie mit Anschaffen verdient, viertausend Euro im Monat, soviel wie ein Direktor einer Firma verdient. (S.214) Dieses Geld steckt Christiane allerdings nur in Drogen.
Ist sie gerade mal nicht high, sieht sie die Schattenseiten ihres Fixerlebens. Sie fängt an zu realisieren, wie Tief sie gesunken ist. Sie hasst andere Fixer – in denen sie sich selbst wieder erkennt. Nachdem ihre Mutter Christiane mit ihrer Drogensucht überführt, versucht sie zusammen mit Detlef das erste Mal zu entziehen. (S.164) Das dies nicht so einfach ist, merkt Christiane schnell. Nach einer Woche auf Turkey, dem körperlichem Entzug, folgt der geistige Entzug, vor welchem alle Fixer am meisten Angst haben. So zieht es Christiane und Detlef auch gleich nach ihrem scheinlichen Entzug wieder zu ihrer H-Clique am Bahnhof Zoo. Viele erfolglose Entzüge ziehen Christiane immer weiter runter. Oft malt sie sich aus wie ihr Leben ohne die Droge wäre: „am liebsten träumte ich davon, dass ich ein fröhlicher Teenager war, so fröhlich wie auf einer Coca-Cola-Reklame“(S.157). Auch zusammen mit Detlef schmiedet sie immer wieder Pläne für ihre gemeinsame Zukunft ohne die Droge. Wie ihre zukünftige Wohnung aussehen solle und wie sie zusammen am besten entziehen sollten. (S.215) Doch Christiane kommt auch nicht durch zahlreiche professionelle Entzüge nicht runter. Als dann ihre beste Freundin Babsi stirbt, rutscht Christiane in ein Loch, und führt einen allerdings misslungen Selbstmordversuch durch. Ihre Mutter ist psychisch und physisch nun auch total am Ende. Nach und nach gibt ihre Familie sie auf, und sie wird schließlich zurück nach Hamburg zu ihrer Oma geschickt, um dem Teufelskreis aus Drogen ein Ende zu setzen. Dort findet sie neue Freunde doch ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein, so muss sie z.B. die Realschule verlassen und auf die Hauptschule gehen. Was nicht heißen soll, dass alle Jugendlichen die mit ihrem Leben nicht klarkommen auf die Hauptschule gehen, lediglich wurden Christianes Chancen, nur aufgrund ihrer Vergangenheit beschränkt. Christiane denkt immer noch an die Droge Heroin und wie schnell sie aus einem Tief herausgekommen wäre. Sie nimmt weiterhin Haschisch zu sich und findet sich meiner Meinung nach, in ihrer neuen Welt immer noch nicht richtig ein. Hier endet das Buch Christianes.

Der erste Abschnitt ist bewusst in der Vergangenheit geschrieben, da man bei Christiane über Jahre hinweg eine stake Persönlichkeitsveränderung feststellen konnte. Dieses Buch zeigt sehr gut, wie sehr einen das Umfeld prägt und den Charakter beeinflussen kann.


geschrieben von Ann-Sophie Schulz

Innerer Monolog von Ben Ros aus "Die Welle"

Innerer Monolog  von Mr. Ross aus „Die Welle“

Ich bin so ein Idiot!! Ich hätte es wissen müssen! Christy hatte von Anfang an Recht mit ihrer Skepsis gegenüber diesem Experiment, aber es war einfach zu verlockend es nur noch ein bisschen weiter auszutesten, doch auch ICH mache Fehler, auch ICH bin nur ein Mensch, nicht nur ein Lehrer, der alles richtig macht und auf alles eine Antwort hat!
Ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht habe und nicht an die Konsequenzen, die dieses Experiment mit sich bringen könnte, gedacht habe... Doch was ist mit den Schülern, haben sie das gelernt was ich beabsichtigt hatte?
Ich wollte doch so sehr, dass sie daraus lernen… Einige von ihnen waren schon sehr enttäuscht... Hoffentlich haben sie jetzt verstanden, dass so eine Diktatur, wie die von Hitler, zu welcher es an UNSERER Schule  auch beinahe gekommen wäre, NIE wieder vorkommen darf...
Es macht mir Angst, dass sich die ganze Zeit über NIEMAND gegen das Experiment gewehrt und etwas dagegen unternommen hat... Es war erschreckend und gleichzeitig faszinierend, wie einfach es war, die Schüler zu manipulieren und von den Vorstellungen einer Diktatur zu überzeugen...
Ich muss jedoch auch gestehen, dass mir die Rolle als Diktator nicht nur unangenehm war, ja sogar erschreckenderweise teilweise gefallen hat... Ich habe jetzt also am eigenen Leib erfahren, wie verlockend Macht sein kann...
Ich mache mir nur noch Sorgen um Robert. Er wird der einzige Verlierer bei der ganzen Sache sein. Ich denke ich werde mich mit ihm beschäftigen müssen und ihm klar machen, dass es auch andere Wege gibt, sich in die Gesellschaft zu integrieren oder Ansehen zu gewinnen.
Hmm…--- Ich muss mir unbedingt etwas einfallen lassen, wie ich die Schüler wieder an das normale Schulleben heranführen könnte. Es ist ja klar, dass nicht von jetzt auf nachher alles wieder vergessen sein kann und dass dies den ehemalig engagierten Wellenmitgliedern schwer fallen wird.
Mist! Hoffentlich können mir die Eltern und Lehrer verzeihen…
Ich werde mich verdammt nochmal anstrengen müssen, das Vertrauen wieder aufzubauen... Oh Gott! -- Da kommt wohl noch eine Menge Arbeit auf mich zu... Aber ich bin ja auch selbst daran schuld...
Wenn ich doch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, welche Auswirkungen das alles haben würde…!


Charakterisierung  Ben Ross – Die Welle

Ben Ross ist ein junger, engagierter Lehrer, der seit zwei Jahren  an der Gordon High School Geschichte unterrichtet. Er hat braunwelliges Haar und trägt auch während der Arbeit legere Kleidung, also keinen Anzug und Krawatte und unterscheidet sich dadurch von den anderen, älteren Lehrern.
Er ist zwar technisch sehr ungeschickt, doch in seinem Beruf ist er sehr engagiert. Durch seine besonderen Lehrmethoden, die den Schülern gut gefallen, sind viele der anderen Lehrer ihm gegenüber skeptisch. Dabei neigt er dazu, sich in die Umsetzung seiner Ideen hineinzusteigern. Er gestaltet seinen Unterrichtsstoff sehr anschaulich und versucht seinen Schülern die Themen nahe zu bringen. Andere Lehrer finden jedoch, dass er übereifrig, naiv und zu jung ist.
Er ist großzügig, wenn es um die Schüler geht, die sehr häufig ihre Hausaufgaben vergessen, aber kleinlich, wenn es um die Ordentlichkeit (wie z.B. das Arbeitsmaterial) geht. Ben ist ein sehr schülerorientierter Lehrer, der sich gern um die Probleme der Schüler, zum Beispiel Robert Billings, einem Problemschüler, kümmert.
Als er mit der 10. Klasse das Thema „Nationalsozialismus in Deutschland“ durchnimmt und  die Schüler sagen, dass sie nicht daran glauben, dass so eine Führerherrschaft heute noch möglich wäre, kommt er auf die Idee ein Experiment durchzuführen, um ihnen zu beweisen, dass es heutzutage doch noch möglich wäre.  Er nennt dieses Experiment  „die Welle“ und führt einige Grundsätze ein, wie zum Beispiel „Macht durch Disziplin“.
Bei diesem Experiment will er in seiner Klasse eine Gemeinschaft gründen, die nach bestimmten Regeln und Leitsätzen handelt. Als er dieses Experiment startet, sind seine Schüler davon so begeistert, dass sie jedem Schüler der Gordon High davon erzählen und so besteht die Welle später fast aus den gesamten Schülern der Gordon High School. Schüler, die nicht dazu gehören wollen, werden diskriminiert.
Durch seine Autorität wird er immer mehr zum Führer der Welle und bekommt sehr viel Macht, die er als positiven Einfluss auf die Schüler sieht. Er hat selbst einen eigenen ,,Leibwächter'',  den Robert verkörpert.
Ben Ross ist ein junger Mann, mit viel Kreativität und Zielstrebigkeit. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, versucht er alles, um dies zu erreichen. Aus diesem Grund wächst ihm auch das Experiment „die Welle“ über den Kopf, doch er will es einfach nicht wahrhaben. Obwohl seine Frau ihn davor warnt, dass das ganze Experiment  zu scheitern droht, glaubt er immer noch alles im Griff zu haben.
Doch irgendwie gefällt es ihm auch, eine so große Macht zu besitzen.  Vor allem gefällt ihm, dass er von niemandem mehr abhängig ist, sondern alle anderen von ihm abhängig sind. Er ist die wichtigste Person, doch auch er merkt, wie machtbesessen man werden kann.
Die Welle verselbstständigt sich immer mehr und gleitet Ben aus den Händen. Er nimmt die Veränderung wahr, doch findet er nicht den Mut sie zu beenden. Als dann Schüler, die der Welle nicht beitreten wollen, von Wellenmitgliedern nicht nur diskriminiert werden, sondern sogar geschlagen werden, merkt er schließlich doch noch, dass das Experiment langsam aus dem Ruder läuft und dass er etwas unternehmen muss, bevor noch viel schlimmere Dinge passieren.
Doch bevor das ganze tatsächlich eskaliert, setzt er den Schlussstrich und löst „die Welle“ auf.

Charakterisierung Christiane F.- "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"

Charakterisierung Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo




Christiane F., die Hauptperson aus dem Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ ist nicht irgendeine fiktive Person, sondern eine Frau, deren „Drogenkarriere“ im Jungen Alter wiedergegeben wird. Sie wurde am 20. Mai 1962 in einem Dorf in der Nähe von Hamburg geboren. Sie ist sehr tierlieb und hat auch einige Haustiere. Sie lebt das Leben, eines völlig normalen Kindes, bis sich ihr Leben schlagartig mit dem Umzug nach Berlin ändert.  Heute ist die 45-jährige „clean“, nachdem sie jahrelang immer wieder rückfällig war. Christiane F. war ungefähr zehn Jahre alt, als sie nach Berlin kommt und somit ungefähr zehn Jahre alt, als ihr Absturz begann. Weil sie aus einem Bauerndorf kommt unterscheidet sie sich zunächst vom Aussehen der anderen Kindern aus Berlin. Dennoch ist sie recht hübsch und hat langes, dunkles Haar. Nach einiger Zeit in der Großstadt und im Drogenleben, verändert sie sich und ihren Kleidungsstil. Um auf dem Strich am Bahnhof Zoo nicht aus der Masse der anderen Huren und Fixern herauszustechen, kleidet sie sich mit „Nuttenkleidung“ und trägt Absatzstiefel. Durch ihr kindliches Aussehen und weil sie nach langem Heroinkonsum, noch nicht so heruntergekommen wie die anderen Fixer aussieht, ist sie bei den Freiern sehr beliebt.
Um von den anderen Jugendlichen aus Berlin anerkannt zu werden, legt sie nimmt sie Kraft auch von ihren Haustieren, ihrem Hund und ihrem Kater, zu denen sie eine gute Bindung hat. Als jedoch ihr Vater ihre Tiere weggibt," bricht für sie eine halbe Welt zusammen". Das Benehmen, welches sie aus ihrem Heimatdorf gewohnt ist ab und versucht mit allen Mitteln anerkannt zu werden und in eine der Cliquen -in welcher sie auch das erste mal an zunächst leichte Drogen wie Haschisch gerät- zu kommen. Nebenbei versucht sie nicht nur Anerkennung zu bekommen, sondern auch ihre eigenen Probleme wie die Alkoholsucht des Vaters und die Armut der Familie zu verarbeiten. Im Laufe ihrer „Drogenkarriere“ wird sie zunehmend nicht nur von Drogen abhängig. Zu Anfang  Sie ist zu schwach, um sich gegen die Drogen und den schlechten Freundeskreis zu wehren, jedoch startet sie immer wieder Anläufe sich mit eigener Kraft aus dem Schlamassel zu ziehen. Hoffnung und Durchhaltevermögen, fand sie letztendlich nur bei ihrem langjährigen Freund Detlef, der sie obwohl er ebenfalls Heroinabhängig ist unterstützt.  In ihrer Verzweiflung versucht sie immer wieder mit Therapien auf einen besseren Weg zu kommen und träumt mit Detlef zusammen von einem besseren Leben nach dem Entzug. Um an das „H“ zu gelangen, wird ihr alles andere egal, sie kämpft nur noch für das Dope. Dafür überwindet sie sogar ihre große Abneigung gegen das „Anschaffen“, was eine Zeit lang nur Detlef tat.  Zum Ende des Buches, wird die Verzweiflung so weit getrieben, dass sie sich den „goldenen Schuss“ setzen will, und sich damit das Leben nehmen will. Das gelingt ihr allerdings nicht, worüber sie im Nachhinein sehr froh ist. Als sie nach einer weiteren gescheiterten Therapie wieder ausreißt, sieht ihre Mutter keinen anderen Ausweg, als sie nach Norddeutschland, zu ihren Großeltern aufs Land zu schicken. Dort verändert sie sich wieder sehr. Sie wird sehr verschlossen und hat Jungs gegenüber Angst, eine tiefere Bindung einzugehen – womöglich, aufgrund ihrer Erfahrungen auf dem Kinderstrich am Bahnhof Zoo. Sie hat sehr Angst, wieder zurück in die Drogen Szene zu rutschen, was sichtbar wird, als sie in Hamburg beim Einkaufen vor der Szene davon rennt. Sie träumt weiterhin von Freiheit und einem besseren Leben, weshalb sie sich auch mehr auf die Schule, die sie wegen ihrer Schulakte aus der Schule in Berlin wechseln muss, konzentriert.
Neben Charaktereigenschaften, die sich während des Buches aufgrund ihres „Absturzes“ verändern, gibt es auch Charakterzüge, die sich durch das Buch ziehen. Christiane F. ist ihre gesamte Kindheit auf der Suche nach Freunden und vor allem nach Liebe, von der sie in ihrer Familie keine bekommen hat. Außerdem ist sie immer auf der Suche nach Anerkennung ihrer Freunde, worauf sie sich auch auf alle möglichen Aktionen einlässt.

Erläuterung der Begriffe - "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"


Erläuterung der Begriffe des Buches
"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"


Gropiusstadt: sozialschwaches Gebiet in Berlin
Dope:              Überbegriff aller Drogen
Shit:                 Haschisch (Einstiegsdroge)
H:                     Heroin (Harte Droge)
Druck setzen: Mit Spritze H in die Venen zuführen
sniefen:           Pulver (Droge) in die Nase einziehen
Fixer:               Heroinabhängiger
Szene:            Ort des Drogenhandels
Turkey:            Zustand mit Entzugserscheinungen bei Rauschgiftsüchtigen
Freier:             Person die für sexuelle Dienstleistungen bezahlt
anschaffen:     auf den Strich gehen


Carla, Jorina, Katja und Ann-Sophie

Innerer Monolog von Anne Frank auf dem Weg ins Hinterhaus

Ist das denn ein Leben? Wie die Schwerverbrecher müssen wir unsere alte Existenz aufgeben, um uns eine neue aufzubauen. Fernab von unseren Freunden und von denen, die wir lieben. Wir sind in der selben Stadt und doch trennen uns Welten. Wir wussten, dass es so kommen würde, aber konnten wir wissen, dass es so bald kommen würde? Die Straße unter unseren Füßen, die Häuser an unserer Seite, der Himmel über uns, wann werden wir das alles wiedersehen? Wann werde ich den lieblichen Klang der Vögel wieder hören, die mir am Morgen so schön singen? Ach, wie sehr wünschte ich, es müsste nicht sein. Ich kann nicht glauben, dass dies mein Schicksal sein soll. Aber, wie schwer wird es mir fallen, mich in meine neue Heimat einzugewöhnen. Ich bin ein sehr lebhaftes Mädchen und ich weiß, dass ich meine Beine kaum stillhalten kann. Und Mohrchen, mein liebes Mohrchen! Wie konnte ich dich nur zurücklassen? Aber Pim meinte, es muss sein. Will man mir denn jegliche Lebensfreude nehmen?... Nein, ich darf mich nicht unterkriegen lassen! Ich darf die Hoffnung nicht aufgeben! Wenn wir die Hoffnung verlieren in diesen dunklen Zeiten, sind wir verloren und werden nie das Ende des düsteren Tunnels erreichen, der unser Leben ist. Doch wie, wie frage ich? Die Antwort weiß nur der Herr allein, und ich vertraue auf ihn. Ich vertraue darauf, dass er mich trägt und hält, dass er bei mir ist, selbst in diesen noch so schweren Zeiten. Wenn das eine endet, beginnt etwas anderes. Vielleicht ist dies die einzige Chance, die wir haben, um zu überleben. Ich weiß, ich darf mich nicht beschweren, denn eigentlich haben wir es gut, wir konnten uns retten. Für so viele ist es zu spät! Auch wenn ich nicht weiß, wohin mich der Weg des Herrn führt, ich bin bereit, ihn zu gehen. Denn was bleibt mir anderes? Einzig die Hoffnung bleibt!

Hintergrundinformationen Anne Frank Tagebuch

Historischer Hintergrund:
Als Anne Frank im Juni 1929 in Frankfurt geboren wurde, waren die Nationalsozialisten noch eine Kleinpartei, die Grundlagen für ihren Erfolg waren jedoch schon gelegt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Beginn der antijüdischen Maßnahmen flüchtete die Familie Frank wie viele andere deutsche Juden und ließ sich in Amsterdam nieder. Anfangs hatten die Nationalsozialisten nicht viele Anhänger in Holland, was sich allerdings änderte als die Regierung das Land für Flüchtlinge dicht machte und die Niederlande von Deutschen überrannt wurde. Dort wurde nun auch die „Endlösung der Judenfrage“ in die Wege geleitet. Da die ganze Familie in ständiger Angst gelebt hatte (S.21, Z.16 „Jacque sagt immer zu mir: ‚Ich traue mich nichts mehr zu machen, ich habe Angst, dass es nicht erlaubt ist.‘“) und Annes Schwester Margot schließlich einen Aufruf zur Deportation in ein Arbeitslager erhalten hatte, suchte die Familie wieder einen Ausweg und tauchte 1942 in einem vorbereiteten  Versteck mit vier anderen Juden in dem Hinterhaus einer Gewürzfabrik (Haus Prinsengracht 263) unter.
Ein wichtiger Tag im 2. Weltkrieg, den Anne in ihrem Tagebuch mehrmals als „Invasion“ (z.B. S.283, Z.2) anspricht, ist der 06.Juni 1944, als die Alliierten in der französischen Normandie landeten. Dieser Tag wurde „D-day“ genannt, da man ein betontes „the“ im Englischen mit einem „i“ ausspricht (S.290, Z.21f. „‘This is D-day‘, sagt um zwölf Uhr das englische Radio, und mit Recht! ‚This ist the day‘, die Invasion hat begonnen!“).
1944 wurde das Versteck der Familie verraten, doch bist jetzt ist noch nicht geklärt, wer es war, obwohl es mehrere Verdächtige gab, welche dies aber abstritten. Von den acht festgenommenen Versteckten überlebte nur Otto Frank. Anne und ihre Schwester Margot starben im KZ Bergen-Belsen im März 1945 an Typhus und deren Mutter, Edith Frank, starb am 6.Januar 1945 im Frauenlager Auschwitz-Birkenau an Hunger und Erschöpfung.
 
Hintergrund zum Tagebuch:
Zu ihrem 13. Geburtstag erhielt Anne Frank am 12. Juni 1942 ihr in rotweißen Stoff eingebundenes und mit einem kleinen Schloss an der Vorderseite versehenes Tagebuch, welches sie ihrem Vater einige Tage zuvor in einem Schaufenster gezeigt hatte. Von dort an führte sie bis zum 1. August 1944 Tagebuch, anfänglich in der Wohnung am Merwedeplein, den größten Teil aber im Hinterhaus in Amsterdam. Sie schrieb ihre Einträge in Briefform, welche sie an verschiedene Mädchennamen adressierte (S.20, Z.7f. „ich will dieses Tagebuch die Freundin selbst sein lassen, und diese Freundin heißt Kitty“). Das Originaltagebuch ist auf Niederländisch geschrieben und trägt den Titel „Het Achterhuis“ (deutsch: „Das Hinterhaus“).
Nach der Festnahme Anne Franks und ihrer Familie fand Miep Gies, die den Versteckten immer geholfen hatte und im Gegensatz zu den Firmenmitarbeitern Kugler und Kleiman nicht von den Nationalsozialisten verhaftet wurde, das Tagebuch und weitere Hefte und zahllose Blätter, welche Anne Frank beschrieben hatte, als ihr Tagebuch voll war. Miep überlieferte sie nach Annes Tod ungelesen deren Vater.

Es existieren drei verschiedene Fassungen der Tagebücher: Annes ursprüngliches Tagebuch wird als Fassung A bezeichnet. Diese überarbeitete sie jedoch auf 324 Einzelblättern um sie später zu veröffentlichen (Fassung B). Das Manuskript umfasst drei Bände. Der erste Teil reicht vom 12. Juni 1942 bis zum 5. Dezember 1942. Da der zweite Teil jedoch erst über ein Jahr später beginnt und bis zum 17. April 1944 reicht, ist zu vermuten, dass die Aufzeichnungen von Dezember 1942 bis Dezember 1943 verloren gegangen sind. Allerdings wird der fehlende Teil durch die von Anne überarbeitete Version abgedeckt. Der letzte Teil enthält die Einträge vom 17. April bis zum 1. August 1944. Anne Franks Vater, Otto Frank, welcher nach ihrem Tod diese Dokumente aufbewahrte, schrieb die erste veröffentlichte Ausgabe (Fassung C), in welcher er die beiden Fassungen von Anne verkürzte und einige Passagen über Mitversteckte wegließ um zum Beispiel das Andenken an seine verstorbene Frau zu wahren, der Anne in ihrem Tagebuch viele Vorwürfe macht, sie vernachlässigt zu haben und ihr keine gute Mutter gewesen zu sein.

Seit der Veröffentlichung des Tagebuchs kamen ständig wiederholte Zweifel an der Echtheit dieser Aufschriebe auf, welche oft als Zeitdokumente des Holocausts bestritten wurden. Diese Holocaustleugnung ist seit den 1950er Jahren in mehreren europäischen Staaten, sowie auch in Deutschland, als Beleidigung des Andenkens Verstorbener, strafbar. 1986 veröffentlichte das Niederländische Staatliche Institut für Kriegsdokumentation eine wissenschaftliche Untersuchung, welche die Echtheit des Tagebuchs belegte. Dafür wurden Handschriften, Papier, Leim, Tinte, etc. untersucht. Da es jedoch immer noch öffentliche Beschuldigungen gab, beantragte im Dezember 1993 das Amsterdamer Anne-Frank-Haus und der Basler Anne-Frank-Fonds, die Verbreitung von derartigen Beschuldigungen zu verbieten, worauf das Amsterdamer Bezirksgericht am 9. Dezember 1998 entschied, es sei verboten, die Echtheit des Tagebuchs weiter öffentlich zu leugnen, und setzte eine Geldstrafe von 25.000 Gulden für jede Zuwiderhandlung an.

Heute befindet sich das Tagebuch in Amsterdam bei der deutschen Partnerorganisation des Anne-Frank-Hauses in der Ausstellung „Anne Frank. hier & heute“.

Hintergrundinformationen – Die Welle (von Annika)



Der Autor Todd Strasser

Todd Strasser, alias Morton Rhue:

Todd Strasser wurde am 5. Mai 1950 in New York City geboren und verbrachte seine gesamte Kindheit auf Long Island. Nach seiner Schulzeit begann er zu studieren, aber er brach das College bald wieder ab und ging nach Europa und verdiente sein Geld als Straßenmusikant. Doch bald schon kehrte er in die USA zurück und begann Literatur zu studieren und machte diesmal einen Abschluss. Daraufhin arbeitete er einige Jahre als Zeitungsreporter und Werbetexter. Schon damals hat er viele Kurzgeschichten für verschiedene Zeitungen geschrieben, aber erst durch seine Erzählung  „Angel Dust Blues“ verdiente er wirklich viel Geld. Von diesem Geld kaufte Glückskeksfabrik und konnte durch deren Gewinn 12 Jahre leben. In den USA wurde er auch durch seine vielen Jugendromane bekannt, in denen er viele realistische Themen, wie z. B. Nationalsozialismus (wie in „Die Welle“), Cybermobbing, etc. anspricht.
In Deutschland hat ihn in erster Linie sein Buch „die Welle“ bekannt gemacht.
Todd Strasser ist mit Pamela Older verheiratet und hat mit ihr 2 Kinder.
Heute ist er 62 Jahre alt und lebt mit seiner Familie in New York.


Das Experiment „The Third Wave“

Der Lehrer Ron Jones führte im April 1967 an der Cubberley High School in Palo Alto, eine Stadt in Kalifornien südlich von San Francisco, ein Experiment durch. An diesem Experiment, dessen Auslöser Aussagen der Schüler („Verhaltensformen des Nationalsozialismus können bei uns nicht vorkommen“) waren,  nahmen sowohl Schüler als auch Lehrer teil.
Das Experiment diente als Vorlage für den Roman „Die Welle“, folglich ist der Aufbau der zwei Experimente ziemlich gleich.

Auszüge aus dem Interview mit Ron Jones:
 „Am ersten Tag hatte ich noch alles genau durchgeplant – ich wollte ja eine engagierte Diskussion Provozieren und damit dann das Experiment beenden. Als ich am zweiten Tag die Klasse betrat, saßen alle in dieser merkwürdig disziplinierten Haltung vor mir und baten mich, weiter zu machen…“
„Es gab gegen Ende des Experiments tatsächlich Momente, da fühlte ich mich schon als Diktator…“
„Ich wollte, dass die Schüler erfahren, wie es damals in Deutschland zuging. Sie sollten aber nicht nur etwas darüber lesen, sondern selbst erleben, was es heißt, zum Beispiel gleichzeitig aufzuspringen und irgendetwas zu brüllen…“


„Ich hätte abrupt aufhören können, was jeden völlig aus dem Gleichgewicht gebracht hätte, oder ich hätte weitermachen können.“


Der Film „Die Welle“

Der Film „Die Welle“ erschien im Jahr 2008. Dennis Gansel schrieb das Drehbuch und führte außerdem Regie. Als Vorlage für den Film diente nicht etwa das Buch „Die Welle“, sondern das Experiment The Third Wave. Da das Buch aber auch auf diesem Experiment basiert, ist die Handlung ungefähr dieselbe, jedoch spielt der Film in Deutschland und die Rollen wurden mit deutschen Schauspielern besetzt. Ein anderer Unterschied zum Buch und zum Experiment ist, dass der Film ein weitaus dramatischeres Ende hat.




Quellen:


Das Buch „Die Welle“

Mittwoch, 27. Juni 2012

Spannungskurve des Tagebuch der Anne Frank


Verlauf des Tagebuch der Anne Frank 


Im Tagebuch von Anne Frank zeigt sich die Entwicklung ihrer Person, ihrer Gefühle, ihres Charakteres und der Beziehungen zu den anderen Untergetauchten.
Da ihr immer eine richtige Freundin gefehlt hat, hat sie mit dem Tagebuchschreiben begonnen. Sie nannte ihr Tagebuch Kitty und der ersteEeintrag datiert vom 12. Juni 1942. Anne war ein immer fröhliches und  sehr aufgewecktes Mädchen. Sie sagte jedem ihre Meinung und war auch bei vielen sehr beliebt.
Am Anfang ihres Tagebuches erzählt sie von ihrem Leben, ihrer Familie und den anderen Umständen. Sie bezieht sich auf ihre Freundschaften und Jungen. Sie lebte in einer wohlhabenden Familie und hatte ein normals Leben bis die Nationalsozialisten Niederlande einnahmen.  Nach dem Aufruf an Margot, Annes älterer Schwester, handelt die Familie schnell und zieht in ein  Versteck.
Nachdem Anne mit ihrer Familie und der Familie van Daan in Versteck ist, schreibt sie fast jeden Tag, um sich von der Situation abzulenken. Sie berichtet über jedePerson und erzählt was sie von ihnen hält. Mehrere Tagebucheinträge handeln nur von ihrer Mutter, mit der sie große Probleme hat, da sie sich nicht verstanden von ihr fühlt. Mit ihrem Vater ist das ganz anders. Er ist sehr wichtig für sie und sie redet viel mit ihm und er unterstützt sie sehr. Das Verhältnis zu der Familie van Daan und zu Fritz Dussel ist aufgrund der eingeschränkten Wohnsituation  angespannt. Vorallem Frau van Daan bereitet Anne große Probleme und behandelt Anne als schwarzes Schaf der Untergetauchten. Außerdem gibt es  auch stänidig Auseinandersetzungen mit dem achten Untergetauchten, Herrn Dussel, mit dem sie sich ein Zimmer teilen muss.
Was ihr fehlt, sind richtige Freunde, Abwechslung und  frische Luft. Im Krieg sieht Anne nur Schlechtes und er setzt die Bewohner unter Stress und Angst.  Im Verlauf der Jahre im Versteck wird alles schwieriger, vor allem an Essen zu kommen und nicht erkannt  zu werden. Die Abläufe werden zur Routine und allen geht es schlechter. Was ihnen besonders Angst macht, sind die Bombenanschläge und die Gefahr entdeckt zu werden. Jeder muss sich so Verhalten, dass die Nachbarn sie nicht entdecken. Später plagen sie die Probleme, als ihre Helfer krank werden. Dazu kommen noch Einbrüche, die alle Untergetauchten sehr beunruhigen. Aufgrund des Tagebuchcharakters fehlt ein expliziter Spannungsverlauf. Bei den Einbrüchen und der damit verbundenen Entdeckungsgefahr steigt hier der Spannungsbogen an. 
Die Beziehungen zu Frau van Daan und Peter van Daan verändern sich im Laufe der Zeit. Anne verliebt sich in Peter wodurch das langweilige, graue und monotone Leben neuen Wind bekommt. Mit ihm kann sie über alles reden. Mit der Zeit bemerkt sie aber, dass sie sich nur in Peter verliebt hat, weil er der einzige Junge im Versteck war. 

Charakterisierung Anne Frank


Annelies Frank (genannt Anne Frank), ist ein jüdisches Mädchen, die sich mit ihrer Familie und vier weiteren Juden während der Zeit der Judenverfolgung in einem Hinterhaus in Amsterdam versteckt. Während dieser Zeit schreibt Anne ihr berühmtes Tagebuch „Kitty“.
Anne ist während der Zeit, in der sie ihr Tagebuch schreibt dreizehn bis fünfzehn Jahre alt. Sie hat helle Haut ist groß und hat schwarze, schulterlange Haare, die sie die meiste Zeit offen trägt. Ihre Augen sind dunkelbraun. Auf ihrem schmalen Gesicht befinden sich Sommersprossen, außerdem hat sie kleine Grübchen am spitzen Kinn und an den Wangen.
Zu ihrem Vater hat Anne ein sehr gutes Verhältnis, sie liebt ihn über alles. Mit ihrer Mutter streitet Anne sich oft und hat auch sonst ein eher schlechtes Verhältnis zu ihr. Trotzdem ist sie immer nett zu ihr und achtet sie. Ihre Mutter sowie ihre Schwester sieht sie eher als Freundinnen und behandelt sie auch so.
Anne stammt aus einer wohlhabenden Familie. Sie lebt in guten Verhältnissen und ist stets fröhlich und höflich.
Zu ihrem dreizehnten Geburtstag bekommt Anne ein Tagebuch geschenkt. Vorerst berichtet sie nur über die alltäglichen Themen eines Mädchens im Alter von dreizehn Jahren wie zum Beispiel Schule (S.24), Jungen (S.26, S.28) und über ihre Familie. Während der Zeit im Hinterhaus hält sie meist die Ereignisse, ihre Gedanken und Gefühle fest.
Als die Familie Frank dann am 8. Juli 1942 nach einem SS Aufruf untertauchen muss, ändert sich Annes Leben schlagartig. In ihr Versteck dürfen sie nur das Nötigste mitnehmen, zur Außenwelt darf Anne keinen Kontakt mehr haben. Sie leben auf engstem Raum mit der Familie van Daan (Annes Bezeichnung für Familie van Pels) und später auch Herr Dussel (Annes Bezeichnung für Fritz Pfeffer), dürfen nur zu bestimmten Zeiten Wasser laufen lassen und aufs Klo gehen. Dennoch gefällt es Anne in der Wohnung (S.38).
Anne hat viele verschiedene Charaktereigenschaften die sich meist auch widersprechen. Sie ist intelligent, stur, eifersüchtig (vor allem auf ihre ältere Schwester (S.41)) zurückhaltend aber vorlaut, freundlich und gemein. Sie fühlt sich allein und missverstanden und denkt oft an traurige Dinge, wie zum Beispiel „dass [sie] niemals hinaus dürfen, […] dass [sie] entdeckt und dann erschossen werden“ (S.41 Nachtrag). Diese widersprechenden Eigenschaften sind jedoch normal für dieses Alter.
Anne vertraut sich nur ihrem Tagebuch an, weil sie niemand anderen hat, mit dem sie über ihre Gefühle reden kann und weil es für sie einfacher ist zu schreiben als zu reden. Später findet sie auch in Peter van Daan, einem weiteren Bewohner des Hinterhauses, einen treuen Freund, mit dem sie über alles reden kann und der ihr, im Gegensatz zu ihrem Tagebuch, auch antworten und helfen kann.
Anne ist durch die Zeit im Hinterhaus viel reifer und von einem Mädchen zu einer selbstsicheren Frau geworden, auch wenn dieser Weg nicht immer einfach war.
Am 4. August 1944 wird das Hinterhaus von Polizisten gestürmt. Einen Monat später werden Anne und ihre Schwester dann in das KZ Bergen-Belsen deportiert, wo sie schwere körperliche Arbeiten verrichten müssen und im Februar/März 1945 unter der Typhusepidemie sterben.

Das Tagebuch der Anne Frank-Geschichtliche Hintergründe


Das Tagebuch der Anne Frank
Geschichtliche Hintergründe

Als Hitler 1933 an die Macht kam, dauerte es nicht lange, bis erste Benachteiligungen der Juden im Deutschen Reich zu spüren waren: schon am 1.4.1933 wurden jüdische Geschäfte für einen Tag boykottiert.
Die nationalsozialistische Führung erlässt viele Gesetze, wie etwa die Nürnberger Gesetze, die besagen, dass Juden keine Reichsbürger werden können und diese auch nicht heiraten dürfen. Weiter werden im September 1935 alle jüdischen Beamten beurlaubt und wenig später darf kein Jude mehr zur Wahl gehen, und nicht alle jüdischen Kinder dürfen zur Schule gehen. Desweiteren müssen sie ihr Vermögen angeben und bestimmte Berufe sind für Juden verboten (z.B. Makler, Fremdenführer etc.). Deutsche Namen für Juden sind verboten, und wenn, dann müssen die Namen „Israel“ bzw. „Sara“ angenommen werden.
So zog sich die Schlinge immer enger, mit jedem Gesetz ein wenig mehr bis hin zur „Endlösung der Judenfrage“, bei der sämtliche Juden vernichtet werden sollten (Wannsee-Konferenz 1942). Es waren stellenweise auch harmlos anmutende Gesetze, zum Beispiel, dass Juden keine Haustiere halten durften.
Die Familie von Anne Frank wanderte schon 1934 in die Niederlande aus und als die Deutschen diese besetzten und dem Deutschen Reich einverleibten und damit ihren Gesetzen unterstellten, versteckte sich die Familie im Hinterhaus der Sekretärin von Otto Frank, Miep Gies, da Annes Schwester Margot einen Aufruf für die Deportation in ein Arbeitslager erhalten hatte (5. Juli 1942) und tauchten dann für etwas mehr als 2 Jahre dort unter. Zusammen mit ihnen befanden sich dort noch 4 andere Personen, die Familie van Pels und der Zahnarzt Fritz Pfeffer. Über den BBC-Funk hörten sie vom ersten Zug nach Auschwitz und dem Kopfgeld, das auf Juden ausgesetzt wurde.
Am Morgen des 4. August 1944 tauchten die Nationalsozialisten im Haus auf, in dem sich die Juden versteckten. Bislang ist noch nicht geklärt wer das Versteck der Franks verraten hat, da beide Verdächtige zeitlebens die Tat abgestritten haben.
Nach ihrer Verhaftung wurden die Familien und Freunde voneinander getrennt, alle wurden deportiert. Annes Mutter kam in Auschwitz ums Leben, Anne und ihre Schwester starben im März 1945 an Typhus kurz vor der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen am 15.04.1945 durch die Briten. Ihr Vater ist der Einzige aus dem Hinterhaus, der das KZ überlebte. Später veröffentlichte er Annes Tagebuch, um der Welt die schrecklichen Umstände im Leben der Juden während des Nationalsozialismus vor Augen zu führen.

Tagebuch der Anne Frank - Gestaltende Interpretation-Tischgespräch mit allen Beteiligten

Herr van Pels: „Endlich fliegen wieder alliierte Flieger über uns nach Deutschland, das Kriegsende rückt immer näher, bald werden wir frei sein!“
Frau van Pels: „Ich kann deine Freude nicht verstehen, die Nazis werden uns Juden nur noch stärker suchen, wenn ihnen die Zeit davonläuft.“
Anne: „Ach sei doch nicht so trübsinnig, ich freu mich schon drauf, im September wieder in der Schule sitzen zu dürfen!“
Edith Frank: „Anne, bleib doch realistisch, noch hocken wir in diesem Loch und haben kaum etwas zu essen.“
Otto Frank: „Vergesst nicht dass wir unserem Versteck unser Leben verdanken, hier blieben wir bisher von den Nazi Schurken unentdeckt.“
Anne: „Aber wir werden zu Unrecht verfolgt, wir dürfen weder unseren Glauben, noch unsere Würde in diesem Loch hier verlieren!“
Frau van Pels: „Oh Kindchen, was weißt du denn schon von Würde? Noch nichts erreicht und schon so unbescheiden …“
Anne: „Das sagen gerade Sie! Ihr werdet schon sehen was ich noch alles erreichen werde!“
Otto Frank: - schlichtet genervt –„Nun hört doch auf euch zu streiten, das hilft uns wirklich nicht weiter!“
Herr van Pels: - wendet sich an Herr Pfeffer – „Gibt es eigentlich schon Neuigkeiten aus dem Radioempfänger?“
Herr Pfeffer: „Nicht viel, unsere Königin hat uns, dem holländischen Volk in einer Rede Mut zugesprochen …“
Frau van Pels: „Na die hat gut reden, selbst im sicheren Exil und sich dann so aufspielen …“
Herr van Pels: „Ich denke wir haben eine wohlwollende Königin, welche unser Land gut aus der Armut nach dem Krieg führen wird!“
Edith Frank: „Ach die Armut, haben wir doch jetzt schon!“
Anne: „Aber es geht aufwärts, Miep hat neue Lebensmittelmarken bekommen, vielleicht werden wir bald mal wieder richtig satt!“
Otto Frank: „Es ist schön dass wir so verlässliche Helfer haben, ohne sie wären wir aufgeschmissen!“
Edith Frank: „Nur der neue Lagerchef macht mir Sorgen. Bei Voskuijl waren wir sicher, doch der Neue ist von unserem Versteck nicht eingeweiht und schnüffelt immer herum …“
Herr van Pels: - meint beschwichtigend – „Ach um den van Maaren müssen wir uns keine Sorgen machen, der hat doch alle Hände voll zu tun und die Anderen passen schon auf dass er nichts mitbekommt!“
Anne: „Hoffen wir das Beste …“
Margot: „Und was wenn die GESTAPO etwas herausbekommt? Wenn wir verraten werden?“
Peter: „Ja, ist dann unser Schicksal endgültig den Nazis überlassen?!“
Margot: -fängt an zu weinen-
Edith Frank: - wendet sich tröstend an Margot und nimmt sie in den Arm – „Ach Margot, alles wird gut wir sind hier in Sicherheit“!
Edith Frank: -gibt Margot einen Kuss auf die Stirn-
Anne: - wendet sich an ihren Vater- „Schau Papa, siehst du das nicht? Mutter schenkt Margot ihre ganze Liebe, doch ich bin immer nur auf mich alleingestellt!“
Otto Frank: - antwortet ausweichend – „Ist doch gar nicht wahr, wir lieben euch beide.“
Edith Frank: - dreht sich zu Otto und Anne um– „Was ist denn nun schon wieder?“
Otto Frank: „Anne hat nur gemeint, dass sie jetzt schlafen gehen möchte.“
Anne: - steht wutentbrannt auf und ruft mit Tränen in den Augen – „Ihr nehmt mich doch nicht Ernst, ihr nehmt mich doch alle nicht Ernst…“

Dienstag, 26. Juni 2012

Charakterisierung: Anne Frank


Charakterisierung: Anne Frank



Anne Frank (*12. Juni 1929; † März 1945) ist ein jüdisches Mädchen, das nach der Machtübernahme Hitlers, mit ihrer Familie in die Niederlande auswandert. Nachdem die Wehrmacht die Niederlande einnimmt, versteckt sich die Familie Frank ab 1942  mit weiteren Juden im Hinterhaus von Otto Franks Marmeladenfabrik, bis sie im August 1944 von der Geheimpolizei entdeckt wird. Mit Ausnahme des Vaters sterben alle Untergetauchten. Während der Zeit im Hinterhaus schreibt Anne Tagebuch.
In der Zeit, die das Tagebuch abdeckt, ist Anne anfangs etwa 13, am Ende 15 Jahre alt. Sie ist für ihr Alter normal groß und eher schlank. Ihr Haar trägt sie meistens schulterlang; es ist dunkelbraun und lockig. Anne hat ein herzförmiges Gesicht mit einem spitzen Kinn und etwas breiten Wangenknochen. Ihre Augen sind dunkelbraun, Anne hat öfters geschwollene Tränensäcke. Außerdem ist sie immer gut gekleidet und achtet sehr auf ihr Äußeres.
Da die Familie Frank sehr wohlhabend ist und zur gehobenen Mittelschicht gehört, wächst Anne in einer guten sozialen Situation auf; der Vater ist Direktor und Mitgründer einer niederländischen Gesellschaft zur Marmeladenherstellung, die Mutter ist, der Zeit gemäß, Hausfrau. Auch nach der Emigration in die Niederlande lebt die Familie weiterhin gut. Während dieser Zeit besucht Anne zuerst die Grundschule und dann ein jüdisches Gymnasium. Nach der Invasion von 1940 werden die Rechte der niederländischen Juden immer weiter eingeschränkt. Ab diesem Zeitpunkt verschlechtert sich die soziale Situation immer weiter; die Familie muss untertauchen. Nach der Festnahme landen alle Untergetauchten in diversen Konzentrationslagern. Somit hat die soziale Situation ihren Tiefpunkt erreicht.
Annes äußeres Verhalten ist, v.a. vor dem Untertauchen, das eines glücklichen und zufriedenen Menschen. Sie ist fast die ganze Zeit über fröhlich, dies sieht man v. a. auf den zahlreichen Bildern, es geht jedoch auch aus den Berichten von Zeitzeugen hervor. Sie wirkt unbekümmert, ist teilweise auch frech, flirtet mit Jungen und ist auch nach eigenen Angaben, besonders in der Schule, sehr „verschwatzt“ (S.24). Wie sie am Anfang des Tagebuchs berichtet, ist sie in der Schule immer beliebt, macht gern Späße und steht fast immer im Vordergrund. Neben dem Tagebuchschreiben hat Anne auch noch zahlreiche andere Gewohnheiten. Wie schon erwähnt, achtet sie sehr auf ihr Äußeres und ist somit viel mit Kosmetik beschäftigt. Ihr besonderes Interesse gilt Filmen, Büchern und Adelshäusern, über die sie immer gut informiert ist und auch gerne diskutiert. Vor dem Untertauchen unternimmt Anne viel mit Freundinnen, sie bedauert jedoch, dass sie keine „richtige Freundin“ hat. Deshalb schafft sie sich auch ihre fiktive beste Freundin „Kitty“, an die sie ihr Tagebuch schreibt. Anne bewegt sich allgemein auf einem relativ hohen Sprachniveau, sie verwendet nur selten richtige Schimpfwörter, ist jedoch, indem was sie schreibt, nicht, wie sie es selbst nennt, prüde. Allgemein ist Anne ein intelligentes, wenn aber auch oft hartnäckiges und verwöhntes Mädchen mit einem großen literarischen Talent. In ihrer Verhaltensweise ist sie eher konsequent. Jedoch neigt sie dazu, andere Personen sehr hart und subjektiv zu bewerten, was man sehr gut am Anfang des Tagebuches sieht, wo sie eine Beschreibung ihrer Klasse macht (S.15-17), und verhält sich dementsprechend auch teilweise arrogant.
Das psychische  Verhalten von Anne weicht oft sehr von ihrem äußeren Verhalten ab. Besonders gegen Mitte der Zeit im Hinterhaus und gegen Ende weint Anne öfters heimlich und ist unglücklich. In einem Tagebucheitrag, der auf das Jahr 1943 zurückschaut, schreibt sie von „Heulanfällen“, Einsamkeit und dem „langsame[n] Einsehen der Fehler“ (S.204). Auch schreibt sie davon, dass sie reifer wird, letztendlich aber doch eine Rolle spielt. Anne fühlt sich oft missverstanden und nicht ernst genommen, auch von den eigenen Eltern, besonders aber von der Mutter. Deshalb wünscht sie sich des Öfteren eine andere Mutter, Schwester, etc. ; Personen, mit denen sie reden kann und die sie verstehen. Auffällig ist auch, dass Anne, obwohl sie nicht fantasielos ist, Probleme hat, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Außerdem kann sie Anderen meist nicht vergeben, selbst wenn es sich dabei um Bagatellen handelt. Somit lehnt Anne z.B. einmal den Versuch ihrer Mutter ab, ihre Beziehung wieder etwas aufzubauen. Zwar schreibt sie, dass sie „etwas Schreckliches“ in ihrem „Sündenregister“ stehen habe (S.101) und fühlt sich somit auch schuldig, jedoch bleibt sie in solchen Situationen meist konsequent und hart.
Annes emotionales und soziales Verhalten ist zwar von Person zu Person verschieden, im Allgemeinen aber eher schwierig und negativ. Eine der wenigen Personen, zu der sie eine richtig gute Beziehung hat, ist ihr Vater. In einem Nachtrag von 1942 schreibt sie, dass er sie „vollkommen versteht“ (S.24). Ihr Vater nimmt sie oft in Schutz und versucht, Konflikte zu vermeiden, als kleines Kind verwöhnt er sie, auch nach eigenen Angaben, oft. Zu ihrer Mutter hat Anne ein eher schlechtes Verhältnis, das aber von Zeit zu Zeit etwas verschieden ist. Wie oben erwähnt, meint Anne, dass ihre Mutter sie nicht verstehen würde. Nach einem Streit schreibt sie, dass „die Liebe zwischen“ ihnen „wirklich verschwunden“ sei (S.102). Das Verhältnis zu ihrer Schwester ist v. a. zeitlich bedingt. Manchmal ist sie eifersüchtig auf Margots gute Schulnoten oder meint, die Eltern würden Margot bevorzugen. Andererseits  versteht sie sich manchmal auch sehr gut mit Margot und führt vertrauliche Gespräche mit ihr. Annes Beziehung zu Peter van Pels ist wohl eine der prägendsten während der Zeit im Hinterhaus. Während sie Peter am Anfang eher distanziert betrachtet, kommt sie ihm mit der Zeit immer näher. Wichtig hierbei ist, dass Peter der einzige Junge und mit Margot der sonst einzige Jugendliche im Versteck ist. Durch Gespräche, die sie mit den Erwachsenen nicht führen kann, kommt sie ihm immer näher, bis sich am Ende eine Liebe daraus entwickelt. Somit ist Anne eine Zeit lang wieder eher fröhlich und ihr ganzes Denken wird von Peter beherrscht.Zu den restlichen Mitbewohnern hat Anne ebenfalls eine sehr schlechte Beziehung - besonders zu Frau van Pels, Peters Mutter. Allgemein kann man sagen, dass Anne die meist schlechten Beziehungen zu ihren Mitmenschen zwar erkennt und bereut, letztendlich aber doch keine großen Bemühungen unternimmt, diese zu verbessern. In einem der letzten Einträge schreibt sie, dass sie Angst habe verspottet, zu werden und dass sie es nicht wolle, dass die anderen sie „sentimental finden“ (S.312), was sie in diesem Fall auch als Rechtfertigung benutzt, nichts an der Lage zu ändern.
Natürlich muss man berücksichtigen, dass Anne sich während der oft sehr schwierigen Zeit im Hinterhaus stark verändert und dass deswegen auch nicht alle Eigenschaften, etc. auf wirklich jeden Zeitraum zutreffen. Somit leidet z. B. Annes fröhliches und unbekümmertes Gemüht sehr darunter. Der niedrige Lebensstandard sorgt dafür, dass sie bescheidener wird. Auch wird sie mit der Zeit v.a. im Denken, jedoch weniger im Handeln reifer. Annes Hauptproblem ist jedoch, dass sie zwei Leben führt. In ihrem letzten Eintrag schreibt von zwei Seiten; von einer „oberflächliche[n] Seite“ und von einer „andere[n] und schönere[n] Seite“ (S. 312). Letztendlich führt sie zwei Leben; ihr äußeres und ihr inneres Verhalten sind völlig unterschiedlich, was sie oft bedrückt und ihr die Zeit im Hinterhaus oft, aber nicht immer, schwer macht.
Über Annes Zeit im Konzentrationslager Bergen-Belsen ist nur sehr wenig bekannt. Es geht jedoch aus den Berichten von einigen wenigen Überlebenden hervor, dass Anne zwar psychisch und physisch sehr leidet, sich jedoch trotzdem noch sehr  aufopfernd um Margot kümmert. Das zeigt, dass Anne in schwierigen Situationen doch bereit ist, zu helfen und dass sie ihre Haltung vom Ende des Tagebuches auf eine gewisse Art doch aufgeben kann und sich ändert. Anne stirbt Anfang März 1945, kurz vor Kriegsende, an Typhus.



Hinweis: Alle Seitenangaben beziehen sich ausschließlich auf die Ausgabe „Anne Frank Tagebuch“ des Anne
                    Frank-Fonds, Basel, die 1991 überarbeitet und mit einem Vor-und Nachwort beim Fischer Verlag
                     erschienen ist.




                                                                                                                                                                    von David Stolz

Sonntag, 24. Juni 2012


Hintergründe zum Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“:

 Berliner Drogenszene


In der Berliner Drogenszene,  dem Ort an dem sich Christiane F.‘s Jugend abgespielt hat, gibt es seit den 70-er Jahren einige Veränderungen. Beispiele hierfür sind die Szenenorte, die Drogen allgemein und die damit verbundene Anzahl der Drogentoten.

Die Berliner Drogenszene befand sich damals vor allem am Bahnhof Zoo, dem Sound, sowie auf der Hasenheide. Alles Orte, an denen sich Christiane häufig aufgehalten hat.
Der Bahnhof Zoo, damaliger Haupttreffpunkt für Heroinjunkies, ist zwar immer noch ein Problemgebiet, aber bei weitem nicht mehr das, was er zu Christianes Zeiten war. Schmuddelige Ecken und Toiletten findet man dort nicht mehr, dafür Videokameras, Wachschutz und Ladenpassagen. Zwar sind es nicht mehr 14 jährige Kinder, die sich am Bahnhof Zoo aufhalten, jedoch spielen Drogen, Prostitution, schwierige Familienverhältnisse und Zukunftsangst immer noch eine große Rolle. Das Sound, in den 70-er/80-er Jahren als „die modernste Diskothek Europas“ bezeichnet, befand sich in direkter Nähe zum Kurfürstendamm, dem damaligen „Babystrich“ und zog viele Freier an, die sich nach Mädchen oder Jungen umsahen. Außerdem gab es im Sound einen großen Drogenkonsum, weshalb die Diskothek letztendlich schließen musste. Die Hasenheide, ein Volkspark in Berlin-Neukölln, ist auch heute noch Treff- und Brennpunkt von Drogendealern und rivalisierenden Gruppen. Polizeieinsätze stehen hier auf der Tagesordnung.
Sowie einige Szeneorte verschwunden sind, sind natürlich auch neue entstanden. Das Kottbusser-Tor, der Alexanderplatz oder die U-Bahnlinie U8 sind Beispiele hierfür. Im Berliner Stadtteil Kreuzberg, rund um die U-Bahnhofstation Kottbusser-Tor, dem gleichnamigen Platz und dem Sozialblock „Zentrum Kreuzberg“ trifft man auf immer mehr Junkies. Die Szene scheint sich verlagert zu haben und noch sichtbarer geworden zu sein, nachdem 2008 ein leer stehendes Parkhaus, das Drogenabhängige als Schlafplatz genutzt haben, geschlossen wurde. In der Nähe des Kottbusser-Tors bietet eine Einrichtung für Abhängige saubere Nadeln, steriles Wasser und Pfännchen, um den Junkies wenigstens mit hygienischem Spritzbesteck zu helfen.  Anscheinend soll sich Christiane F. an der Kreuzberger-Drogenszene aufgehalten haben, wie ihr Ex-Freund einer Boulevardzeitung mitteilte. Auch der Wohnblock am Alexanderplatz ist ein Junkietreffpunkt geworden, nachdem sie vom Alexanderplatz vertrieben wurde. Selbst die vielen Wachmänner können die Junkies und Dealer nicht kontrollieren, überall liegen gebrauchte Spritzen auf den Fensterbänken. Genauso die U-Bahnlinie U 8, die fest im Griff  von verschiedenen Dealerbanden ist. Die U8 verbindet Neukölln, Kreuzberg, Berlinmitte, Wedding und Reinickendorf. Dealer handeln ungestört und offen auf den Bahnhöfen, Treffen werden per Handy ausgemacht. Die Fahrkartenkontrolleure sind machtlos gegen sie, solang sie Tickets besitzen.


Vergleicht man die  Drogentoten von den 80-er Jahren mit denen von heute, ist eine klare Steigerung zu sehen. Im Jahr 1982 gab es 383 Drogentote und im Jahr 2010 waren es 1.273 (Zahlen auf ganz Deutschland bezogen), wobei auch das Durchschnittsalter seit den 70-er Jahren stetig angestiegen ist. Derzeit lieg es bei 33,4 Jahren.
Dieser Anstieg hängt unter anderem von den Änderungen bei Drogen allgemein ab. Denn seit Mitte der 80-er Jahre sind immer mehr synthetische, also künstliche Drogen auf den Markt gekommen. Sie wirken wie Ecstasy oder Kokain und werden auch „Legal Highs“ genannt, da sie teilweise sogar legal zu beschaffen sind, kombiniert mit anderen legalen oder illegalen Drogen aber auch zum Tod führen. Das Problem dabei ist, dass die Konsumenten nicht wirklich wissen was sie zu sich nehmen und die synthetischen Drogen sich extrem schnell in ganz Europa verteilen. Im Vergleich zu Christiane F.‘s Zeiten sind diese heute schneller und einfacher zu bekommen, wie beispielweise über das Internet. Außerdem sind sie oft auch billiger, und hochwirksam. Die Drogen allgemein haben sich also weiterentwickelt und dadurch ist auch die Zahl der Drogentoten gestiegen.




Von: Katja

Wie lebt Christiane F. heute?

Ihre Geschichte ist weltweit bekannt. Alles begann, als sie mit 12 Jahren anfing in einem Jugendhaus Haschisch zu rauchen. Mit 13 fing sie an, sich Heroin zu spritzen und bald darauf ging sie auf den Kinderstrich, um sich die teure Droge finanzieren zu können.

 Das Ende des Buches lässt eigentlich auf ein Happy End hoffen, da sie in Norddeutschland fern von der Berliner Drogenszene Fuß gefasst hat. Von ihrer Familie wird sie unterstützt und anerkannt, außerdem ist sie Teil einer Jugendgruppe, die die Finger von harten Drogen lässt. Doch verschiedene Berichte, unter anderem Interviews des Sterns, zeigen, dass die Realität ganz anders aussieht. 

Zunächst schafft Christiane den Schulabschluss und beginnt eine Buchhändlerlehre. Doch als sie 18 und damit volljährig wurde, tauchen alte Probleme wieder auf. Christiane wendet sich vom eher konservativen Leben ab, schließt sich in Hamburg der Punkszene an und geht mit einer Band auf Tournee in die USA. Nachdem ihre Karrierepläne als Schauspielerin/Musikerin scheitern, verfällt sie wieder der Heroinsucht und kehrt nach Berlin zurück. Da bei ihr harte Drogen gefunden wurden, muss Christiane für 10 Monate ins Gefängnis. Anschließend reist sie 1987 nach Griechenland und verliebt sich dort in einen Junkie. Die beiden machen unzählige Entzüge, wie auch schon Christiane in ihrer Jugend, verfallen jedoch immer wieder ihrer Sucht bis ihr Geliebter eine Haftstrafe antreten muss. Christiane geht zurück nach Berlin und wird dort sie schwanger. Sie habe anscheinend seit 1993 kein Heroin mehr angerührt, benötigt jedoch immer noch die Ersatzdroge Methadon. Laut Zeitungsberichten soll ihr der Sohn vom Jugendamt weggenommen worden sein, da sie ihrer Erziehungspflicht nicht nachgekommen sein soll.

Ihre ehemaligen Freunde, unter anderem auch Detlef wollen heute nichts mehr mit ihr zu tun haben, da sie sich durch das Buch verraten gefühlt haben. Dafür hat Christiane auch Verständnis. Heute ist sie berufsuntätig und lebt von den Einnamen des Buches sowie des Films.

Von: Jorina, Katja, Carla und Ann-Sophie